Musikzimmer

Grundsätzliche Überlegungen:
Es gibt wohl kaum ein Kind, das sich nicht in irgendeiner Weise von Klängen und Geräuschen faszinieren lässt. Singen, Musizieren, Tanzen oder einfach nur Spielen mit geräuschvollen Gegenstände steht bei Kindern oft ganz oben auf der Beliebtheitsliste. Wir haben längst erkannt, mit wie viel Spaß, Neugierde und Ideenreichtum sich die Kinder mit der Welt der Klänge und Geräusche auseinander setzen.

Die Auseinandersetzung mit Musik und Rhythmus kann alle Lernbereiche ansprechen und somit die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder ganzheitlich fördern:

  • Sie weckt die Freude am selbständigen und gemeinschaftlichen Handeln.
  • Sie hilft, die nahe und ferne Welt zu entdecken.
  • Sie ist phantasie- und kreativitätsfördernd.
  • Sie hilft, eigene Gefühle auszudrücken und Gefühle anderer zu verstehen.
  • Sie regt das knüpfen von Kontakten an und hilft das Gemeinschaftsgefühl zu stärken.
  • Sie wirkt entspannend und stellt somit einen Ausgleich zu anderen Leistungsaufgaben dar.
  • Sie greift das Bedürfnis nach Bewegung auf und steuert es nach Bedarf.
  • Sie hilft Hemmungen abzubauen und die Zusammenarbeit mit anderen zu fördern.
  • Sie vermittelt das Gefühl, wichtig zu sein, und stärkt somit das Selbstwertgefühl.
  • Sie leistet einen spielerischen Beitrag zur Förderung der Wahrnehmungs-,
    Konzentrations- und Differenzierungsfähigkeit.
  • Sie kann therapeutisch wirken.
  • Sie macht einfach nur SPASS!

Bildungsziele der musikalischen Erziehung:

Das wichtigste Ziel in Zusammenhang mit der Einrichtung eines großen Musikbereiches liegt darin,
Musik individuell und/oder gemeinschaftlich mit FREUDE UND SPASS ZU ERLEBEN UND ZU GESTALTEN.

1. Neue Lieder kennen lernen:
Liedauswahl bezieht sich auf Inhalte (mittelfristige Themen) aber auch nur auf die Melodien.

2. Instrumente:
Klangerzeugung und Klanggestaltung durch Orff-Instrumente:
Welche Instrumente werden als Orff-Instrumente bezeichnet

  • Klanggesten (körpereigene Instrumente): Klatschen, patschen, stampfen,…
  • Kleines Schlagwerk:
    – Fellinstrumente: Trommeln, Schellentrommel Bongos,…
    – Rasselinstrumente: Rumbarasseln, Dosenrasseln, Nussrasseln,…
    – Metallinstrumente: Triangel, Fingercymbeln, Becken, Glocken,…
    – Holzinstrumente: Klanghölzer, Holzblocktrommel, Röhrentrommel, Kastagnetten,…
  • Stabspiele: Xylophon, Metallophon, Glockenspiele,…

Wichtig dabei erscheint, dass vorerst die körpereigenen Instrumente kennen gelernt werden. Dies erfolgt auch durch das Experimentieren mit Lauten, der Sprache,…
Mit den Instrumenten des kleinen Schlagwerks wird durch freies Experimentieren und durch gezielte Klangspiele die Freude der Kinder am Musizieren geweckt. Die verschiedenen Instrumentengruppen (Rasseln, Metallinstrumente, Fellinstrumente, Holzinstrumente) können miteinander verwendet werden.
Jedes Kind wird so in das Gruppenspiel miteinbezogen.
Das Spiel auf den Stabspielen erfordert eine gewisse Spieltechnik, die bei Kindern durch gezielte Übungen (Schlegelspiele) erreicht wird.

Die Kinder erfahren durch das Instrumentenspiel, dass die Klänge direkt von der Spielbewegung abhängig sind. Sie werden so spielerisch von der Grob- zur Feinmotorik geführt.

Wann werden Orff-Instrumente eingesetzt?

  • Zum freien Experimentieren und Musizieren bei Klangspielen
  • Zur Bewegungsbegleitung
  • Zum Begleiten von Liedern, rhythmischen Sprüchen, Gedichten, Geschichten, Bilderbüchern und Tänzen
  • Immer dann, wenn eine Einheit lebendiger und spannender gestaltet werden soll.