Gestaltung der Eingewöhnungsphase nach dem „Berliner Modell“
Die Eingewöhnung vollzieht sich in drei Phasen…
Grundphase:
Die ersten 2-3 Tage hält sich das Kind gemeinsam mit einer vertrauten Person (Vater, Mutter…) etwa 1-2 Std. im Kindergarten auf und verlässt dann gemeinsam mit der Vertrauensperson den Kindergarten. In diesen ersten Tagen werden vorsichtige Kontakte geknüpft und ein stressfreies Entdecken der Umgebung gewährleistet.
Eine besondere Bedeutung kommt dem Morgenkreis (täglich um 9.30 Uhr) zu, der für das Kind, als Teil „seiner“ Gruppe, zentrale Orientierungshilfe bietet. Die Anwesenheit während dieser Gesamtgruppen-Aktivität ist daher unbedingt zu empfehlen!
Stabilisierungsphase:
Ab dem 3. – 4. Tag wird der erste Trennungsversuch von der Vertrauensperson gestartet – zuerst eine Viertelstunde; allmählich wird die Trennungszeit gesteigert (der Erwachsene hält sich noch im Kindergarten auf, um bei Bedarf geholt zu werden). In dieser Phase ist besonders auf die Reaktion des Kindes zu achten, um weitere Eingewöhnungsschritte individuell planen zu können.
Schlussphase:
Ab dem 7. – 8. Tag hält sich die Vertrauensperson nicht mehr im Kindergarten auf, sollte bei Bedarf aber erreichbar sein. In dieser Phase entwickeln sich oft Abschiedsrituale (winken, in eine Gruppe begleiten…), die für das Kind eine wichtige Bedeutung haben. Sie geben dem Kind eine innere Orientierung, schaffen Halt und Vertrauen und ermöglichen es ihm, im neuen Umfeld aktiv tätig zu sein.
Die Eingewöhnung ist als beendet anzusehen, wenn das Kind die neuen Bezugspersonen akzeptiert und sich auf die neue Umgebung eigenständig einlässt!
Unterstützung während der Eingewöhnungsphase:
Zur Unterstützung in der Eingewöhnungsphase haben sich von Eltern gestaltete Plakate mit Fotos der Familie,…, die an einer Leiste im Dachgeschoss befestigt sind, sehr gut bewährt!
Übergangsobjekte, wie Schnuller, Kuscheltier, Schmusetuch… gewinnen in dieser Zeit an besonderer Bedeutung, da sie für das Kind als vertrautes Objekt Halt bieten.
Die Eingewöhnungsphase ist für das Kind eine anstrengende Zeitspanne, in der es viel leisten muss! Es ist daher zu empfehlen, Sauberkeitstraining etc. früher oder später anzusetzen, um es in dieser Phase nicht zu überfordern.
Jedes Kind hat sein eigenes Entwicklungstempo, daher ist eine individuelle, auf das Kind abgestimmte und möglichst stressarme Eingewöhnung besonders wichtig. Drängen zu Aktivitäten oder unfreiwilligen Kontakten ist abzulehnen, da erst die innere Bereitschaft des Kindes eine positive Erfahrung ermöglicht. Ein positives Einvernehmen der Erwachsenen ist ein überaus wichtiger Faktor während der Eingewöhnungszeit. Kinder spüren intuitiv, wenn sich ihre vertraute Person (Mutter, Vater…) nicht wohlfühlt. Ihr „inneres Einverständnis“ und die Bereitschaft, Ihr Kind ein wenig loszulassen, ermöglicht erst ein unbefangenes Einlassen auf die Betreuungspersonen und den Kindergartenalltag. Wir unterstützen Sie gerne, um Ihrem Kind einen optimalen Übergang in seine Kindergartenzeit zu gewährleisten!